
Chefarzt der Unfallchirurgie am Marienhospital Osnabrück warnt angesichts der heißen Badetage
Die Klinik für Unfallchirurgie am Marienhospital Osnabrück (MHO) der Niels-Stensen-Kliniken warnt eindringlich vor den Folgen unbedachter Kopfsprünge in unbekannte oder zu flache Gewässer.
„Ein einziger unbedachter Sprung kann das Leben für immer verändern“, so Prof. Dr. med. Steffen Roßlenbroich, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie.
Besonders gefährlich seien Verletzungen der Halswirbelsäule, die durch den Aufprall auf den Boden oder auf unter Wasser liegende Hindernisse entstehen können. Neben der Halswirbelsäule seien auch Schädel und Gehirn häufig betroffen.
Ein Aufprall mit dem Kopf könne zu Gehirnerschütterungen, Hirnblutungen oder Schädelbrüchen führen, sagt der Chefarzt: Hinzu kämen Gesichts- und Zahnverletzungen, die oft entstünden, wenn der Sprung zu flach ausgeführt werde oder der Kopf schräg auf das Wasser treffe.
Auch Schulter- und Rückenverletzungen, Muskelzerrungen, Bänderdehnungen oder sogar Bandscheibenvorfälle könnten durch einen unkontrollierten Sprung verursacht werden.
Als besonders risikoreich gelten laut Prof. Dr. Roßlenbroich Sprünge in natürliche Gewässer oder Baggerseen, deren Tiefe nicht immer gleichbleibend ist und sich durch Strömung, Wetter oder Jahreszeit verändern kann. Auch der Sprung von Brücken wie am Stichkanal berge eine große Gefahr – insbesondere dann, wenn zusätzlich Alkohol oder Drogen im Spiel seien, die das Reaktionsvermögen und die Risikowahrnehmung deutlich beeinträchtigten.
Prof. Dr. Roßlenbroich appelliert eindringlich an alle Badenden sich der Gefahren bewusst zu sein und den Mut zur Vorsicht aufzubringen. In Gewässern mit schlechter Sicht, unklarem Grund oder unbekannter Tiefe sei grundsätzlich von Kopfsprüngen abzusehen.
Ebenso wichtig sei es, Kindern und Jugendlichen frühzeitig die Risiken aufzuzeigen und durch gezielte Aufklärung und Aufsicht Unfälle zu vermeiden. Denn ein vermeintlich harmloser Spaß könne schwerwiegende Konsequenzen haben.