
Rutte Regierung: „Wärmepumpe als Standard ab 2026: gut für Klima und Stromrechnung“
Das niederländische Kabinett unter Ministerpräsident Rutte hat am vergangenen Mittwoch ein neues Klimamaßnahmenpaket vorgestellt. Darin werden 9,3 Milliarden Euro für die gebaute Umwelt und 0,2 Milliarden Euro für biobasiertes Bauen zur Verfügung gestellt.
Bis 2030 sollen Millionen von Wohnungen und Gebäude nachhaltiger gestaltet und nachhaltig beheizt werden. Deshalb werden ab 2026 die Anforderungen an die Effizienz von Heizungsanlagen verschärft.
Dabei wird die (Hybrid-)Wärmepumpe zum Standard für die Beheizung der niederländischen Häuser, Geschäfte, Schulen und Büros. Diese neue Norm wird die Nachhaltigkeit von Häusern und Gebäuden fördern, den Verbrauch von kostbarem Erdgas verringern und die technische Entwicklung der Wärmepumpe fördern, so das Kabinett.
Sie gehen davon aus, dass dadurch die Produktion gesteigert wird, der Preis gesenkt und die Wärmepumpe zu einer finanziell noch attraktiveren Alternative zum Zentralheizungskessel (cv-ketel) wird. Derzeit amortisiere sich die Investition in eine Wärmepumpe in durchschnittlich sieben Jahren, gefolgt von einer strukturell niedrigeren Energierechnung während der gesamten Lebensdauer der (Hybrid-)Wärmepumpe.
Minister Hugo de Jonge (Wohnungsbau und Raumordnung) erklärt:
„Wir wollen schnell mehr nachhaltige Wohnungen und weniger Erdgas verbrauchen. Für das Klima und wegen der gestiegenen Gaspreise.
Und wir wollen, dass jeder daran teilhaben kann. Die Hybrid-Wärmepumpe, die ab 2026 Mindeststandard sein wird, verbraucht weniger Erdgas, senkt die Energierechnung und leistet einen Beitrag zum Klima. Davon soll jeder profitieren können, deshalb gibt es Zuschüsse und Kredite: So wird die Investition für jeden erschwinglich und zahlt sich aus.“
Warum ein Mindeststandard?
Mit der Einführung eines Mindeststandards soll Schritt für Schritt weniger Erdgas in den Niederlanden verbraucht werden. Zusammen mit einer guten Isolierung sei das wichtig, um die Klimaziele zu erreichen. Die Mindestnorm gilt in den Niederlanden ab dem Zeitpunkt, an dem der Heizkessel ersetzt wird.
Das bringe den geringsten Aufwand und die niedrigsten Kosten. Hier sei die Hybrid-Wärmepumpe für viele Häuser eine logische Wahl, aber es gebe auch andere Lösungen. Zum Beispiel eine vollelektrische Wärmepumpe oder ein Anschluss an ein Wärmenetz, z. B. Fernwärme, teilt das Kabinett mit.
„Durch die Normierung wissen die Menschen, welche Schritte sie unternehmen müssen, um ihr Haus nachhaltiger zu heizen, und haben gleichzeitig die Gewissheit, dass sie eine sinnvolle Investition tätigen“, so der Beschluss.
Für die Investition gibt es Zuschüsse (ISDE) und der Wärmefonds kann ein Darlehen gewähren. Der 0-%ige Zinssatz des Wärmefonds wird auf Einkommen bis zu 60.000 € ausgeweitet. Das Sprichwort „Geld leihen kostet Geld“ wird für die häusliche Nachhaltigkeit für diese Gruppe aufgegeben, weil Hindernisse beseitigt und Nachhaltigkeit belohnt werden soll.
Die Standardisierung schaffe auch Klarheit für die Erzeuger, damit sie sich rechtzeitig auf den steigenden Ersatzbedarf einstellen und ihre Produktionskapazitäten ausbauen können.
Dies sei notwendig, da die Industrie aufgrund der hohen Gaspreise im letzten Winter mit der Nachfrage nach Hybridwärmepumpen nicht Schritt halten konnte. Mit höheren Stückzahlen könnten auch die Preise sinken, was wiederum zu einer kürzeren Amortisationszeit führe.
Es gibt auch Ausnahmen
Bei den meisten ebenerdigen Häusern amortisiert sich laut niederländischer Regierung eine Hybrid-Wärmepumpe in der Regel innerhalb von sieben Jahren, so dass ein Umstieg obligatorisch ist:
„Eine Ausnahme gibt es für Situationen, in denen die Norm nicht ordnungsgemäß angewendet werden kann, zum Beispiel aufgrund von Lärmschutzanforderungen, notwendigen Änderungen am Gebäude oder wenn das Heizsystem zu unverhältnismäßig hohen Kosten führt; zum Beispiel, weil eine kollektive Nachbarschaftslösung (wie ein Wärmenetz) innerhalb von zehn Jahren realisiert werden wird.
Denkmäler werden aufgrund komplexer Genehmigungsverfahren vorerst ausgenommen. Das Gleiche gilt für Appartements aufgrund von Lärm- und Raumplanungsfragen.“
Umweltverträglichkeit von Wärmepumpen
Im Auftrag des Innenministeriums hat TNO (der Niederländischen Organisation für angewandte wissenschaftliche Forschung/www.tno.nl) die Umweltauswirkungen von (hybriden) Wärmepumpen untersucht, sowohl im Hinblick auf den Materialverbrauch als auch auf die Energieleistung.
Deren Resultat ist, dass (hybride) Wärmepumpen in bestehenden Gebäuden fast immer besser für die Umwelt sind als ein Zentralheizungskessel. Dies liege daran, dass die Umweltauswirkungen der Materialien im Vergleich zu den Auswirkungen des Energieverbrauchs relativ gering sind.
Wie viel besser die (hybride) Wärmepumpe ist, hänge von der Situation, der gewählten Wärmepumpe mit dem dazugehörigen Kältemittel und dem Verhältnis von grünem zu grauem Strom ab, welcher verbraucht werde.
Mehr Informationen unter www.verbeterjehuis.nl/warmtepomp
Die #Niederlande zieht mit der „Schwesterpartei“ der
@CDU
in Sachen Wärmepumpen nach.
Ab 2026 Wärmepumpe oder ein Anschluss an ein Wärmenetz, z. B. Fernwärme.
Wer also CDU wählt, bekommt Grüne Ideologie, nur anders verpackt.