RITZENHOFF AG startet Insolvenzverfahren zur strategischen Neuausrichtung

Symbolbild. Foto: Dirk Wohlrabe/Pixabay

Der Geschäftsbetrieb der Ritzenhoff AG läuft uneingeschränkt weiter

Die Ritzenhoff AG hat am Donnerstag, den 25. Januar 2024, einen Antrag auf Durchführung eines Eigenverwaltungsverfahren beim zuständigen Amtsgericht Arnsberg gestellt. Dieser Schritt ist Teil einer umfassenden Strategie zur langfristigen Stabilisierung des Unternehmens im laufenden Geschäftsbetrieb.

Robert Tönnies unterstützt die Inhaberfamilie bei Restrukturierung und Transformation, um das Unternehmen wieder nachhaltig erfolgreich zu machen, teilt das Unternehmen mit.

Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt

Die Einleitung des Eigenverwaltungsverfahrens habe keine Auswirkungen auf die laufenden Geschäftsprozesse der Ritzenhoff AG. Sowohl der Vertrieb als auch alle anderen betrieblichen Aktivitäten werden unverändert fortgeführt und ohne Unterbrechung aufrechter halten, erklärt das Unternehmen. Insbesondere Bestellungen werden wie gewohnt angenommen und bearbeitet und auch die Produktion und gesamte Lager und Lieferlogistik bleibe von dieser Entwicklung unberührt, um den etablierten Service und Qualitätsstandard beizubehalten.

Löhne und Gehälter gesichert

Die Mitarbeiter der Ritzenhoff AG werden unter anderem im Rahmen von Mitarbeiterversammlungen regelmäßig über die Antragstellung und die weiteren Schritte informiert. Ihre finanzielle Sicherheit wird während des Eigenverwaltungsverfahrens vollumfänglich gewahrt, da ihre Gehälter und Löhne im Rahmen des Verfahrens durch das Insolvenzgeld abgesichert sind. Dieser Schritt ermögliche es der Ritzenhoff AG, finanzielle Reserven zu bilden, die für den Sanierungsprozess essenziell sind.

Gründe für das Eigenverwaltungsverfahren

Mit dem Eigenverwaltungsverfahren beabsichtigt die Ritzenhoff AG, das Unternehmen angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen neu auszurichten.

Die nachteiligen wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre machen eine umfassende Restrukturierung für eine langfristige Sanierung erforderlich, erklärt das Unternehmen. Die Ritzenhoff AG war als energieintensives Unternehmen besonders von den gestiegenen Energie und Rohstoffkosten sowie auch von den Nachwirkungen der Covid Pandemie betroffen, welche das Geschäftsumfeld und die Lieferketten nachhaltig belastet und beeinflusst haben.

Das betreffe auch daraus resultierende Veränderungen im Kunden- und Kaufverhalten, insbesondere im Brauereisektor, die einen tiefgreifenden Strategiewechsel erforderlich machen.

Carsten Schumacher, CEO der Ritzenhoff AG, sagt: „Die Entscheidung zur Eigenverwaltung wurde nicht leichtfertig getroffen, aber angesichts der aktuellen Lage ist es die richtige Entscheidung für die Zukunft der Ritzenhoff AG proaktiv zu handeln und unsere Geschäftsstrategien anzupassen. Diese Schritte sind unverzichtbar, um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens zu gewährleisten und langfristig erfolgreich zu sein. Wir sind zuversichtlich, dass dieser Prozess unsere Unternehmensstruktur stärken und uns ermöglichen wird, weiterhin höchste Qualität „Made in Germany“ zu erbringen.“

Begleitet wird die Restrukturierung der Ritzenhoff AG durch das Team der Lieser Rechtsanwälte unter der Leitung von Jens Lieser und Dr. Martin Kaltwasser unterstützt, die das Sanierungsverfahren als Generalhandlungsbevollmächtigte begleiten.