
Hochleistungssirenen heulen flächendeckend auf – Bundesweiter Probealarm im September
Der erste auf Landkreisebene organisierte Warntag am Donnerstag, dem 13. März, endete mit einer überwiegend positiven Bilanz. Bis auf drei Ausnahmen – eine Sirene im Stadtgebiet von Meppen und zwei in Lingen (Ems) – konnten alle Sirenen zentral von der Leitstelle Ems-Vechte im Meppener Kreishaus ausgelöst werden.
Von den insgesamt 238 neuen elektronischen Hochleistungssirenen im Kreisgebiet ertönten die meisten pünktlich um 11:00 Uhr mit dem Signal „Warnung“ – einem auf- und abschwellenden Heulton – sowie um 11:45 Uhr mit dem Dauerton für die „Entwarnung“. „Damit haben fast alle Sirenen beim Probealarm wie vorgesehen funktioniert. Warum drei Sirenen nicht ausgelöst wurden, wird nun geprüft. Genau dafür ist der Warntag da: Schwachstellen aufzudecken und zu beheben“, erklärte Landrat Marc-André Burgdorf. In Meppen blieb eine von 26 Sirenen im Stadtgebiet während des Warnsignals stumm. In Lingen (Ems) gaben zwei von 14 einsatzbereiten Sirenen in der Innenstadt zwar den Warn-, aber nicht den Entwarnungston von sich. „Das Ausbleiben der Signale wurde durch die übrige Sireneninfrastruktur kompensiert“, so Burgdorf.
Zusätzlich wurden auch die noch vorhandenen E-57-Sirenen aktiviert, um Warnsignale in Bereichen ohne neue Hochleistungssirenen sicherzustellen. Ebenso funktionierten die mobilen Anlagen in den Innenstädten von Papenburg, Lingen und Emsbüren um 11:00 Uhr einwandfrei.
Ungeplant erklangen auch zehn Sirenen im benachbarten Landkreis Grafschaft Bentheim – drei in Emlichheim und sieben in Nordhorn. Ursache war eine Fehlprogrammierung der Leitstelle Ems-Vechte, die für beide Landkreise zuständig ist und die Probealarme steuert.
Die Sirenensignale sollen die Bevölkerung im Krisenfall dazu anregen, über Rundfunk, Warn-Apps oder andere Kanäle weitere Informationen einzuholen. Ergänzend wurden um 11:00 und 11:45 Uhr Warnmeldungen über die App „LKEL!“ des Landkreises Emsland versendet, um auch Personen zu erreichen, die die Sirenen nicht hören können. Zusätzlich kamen Apps wie NINA (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe), BIWAPP (regionales Warnsystem) und Katwarn zum Einsatz, die wichtige Warnungen an Smartphones übermitteln.
Das Ergebnis fiel hier gemischt aus: Während Katwarn technische Probleme hatte, liefen „LKEL!“ und NINA weitgehend reibungslos und informierten die Bürgerinnen und Bürger zuverlässig über den Probealarm. Die Ursachen für Fehlübermittlungen werden nun untersucht.
Auch Cell Broadcast, ein Warnsystem des Bundes, das Nachrichten direkt an Mobilgeräte in bestimmten Funkzellen sendet, wurde getestet. Es erreichte gezielt Nutzerinnen und Nutzer, löste jedoch bei manchen Geräten nur eine stille Warnung aus. Ansonsten funktionierte das System einwandfrei.
Ebenfalls erfolgreich waren sieben elektronische Melde- und Informationstafeln in den Samtgemeinden Herzlake, Lathen und Sögel, die digitale Warnhinweise anzeigten.
Der Warntag ausschließlich für den Landkreis Emsland soll künftig jährlich am zweiten Donnerstag im März stattfinden. Der nächste bundesweite Warntag ist für den 11. September geplant.
Weitere Informationen, etwa zu Sirenenstandorten und Signaltönen, sind hier verfügbar:
https://www.emsland.de/wirtschaft-struktur/sicherheit/warnung-der-bevoelkerung/warnung.html
Bildquellen
- Sirene: ´Oto Zapletal