Friedenskonferenz in Münster: Europas Sicherheit im Fokus

Seit Donnerstagnachmittag, 3. April, laufen rund ums Rathaus die Vorbereitungen für die Sicherheitsmaßnahmen. Foto: Stadt Münster

Oberbürgermeister Markus Lewe empfängt hochrangige Gäste im Friedenssaal – Prinzipalmarkt gesperrt, Stadthaus 1 geschlossen

Am Freitag, den 4. April, steht Münster im Zeichen der Westfälischen Friedenskonferenz im Historischen Rathaus – ein Tag, an dem die Sicherheitslage Europas in den Mittelpunkt rückt. Rund 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus aller Welt kommen dafür zusammen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet die Konferenz um 10 Uhr und überreicht Margot Friedländer einen Sonderpreis des Internationalen Preises des Westfälischen Friedens. Die 103-jährige Holocaust-Überlebende wird für ihre Aufklärungsarbeit als Zeitzeugin geehrt, die sie seit ihrer Rückkehr aus dem US-Exil nach Deutschland vor 15 Jahren leistet.

Im Rahmen der Konferenz empfängt Oberbürgermeister Markus Lewe prominente Gäste im Friedenssaal. Neben Steinmeier und Friedländer tragen sich auch Peer Steinbrück, ehemaliger NRW-Ministerpräsident und Bundesfinanzminister, der die politische Leitung der Konferenz innehat, sowie Dr. Reinhard Zinkann, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL), ins Goldene Buch der Stadt ein. Die WWL richtet die Veranstaltung aus.

„Frieden verlangt Mut – Mut zum Zuhören, Verstehen und gemeinsamen Handeln. Münster, wo einst die Grundlage des modernen Völkerrechts gelegt wurde, ist der perfekte Ort, um bei der Westfälischen Friedenskonferenz über Wege zum Frieden zu beraten“, betont Lewe.

Diskussion mit Prominenz im Rathaus

Nach der Preisverleihung führt Peer Steinbrück in das Leitthema ein: Wie lässt sich ein wehrhafter Frieden in Europa und der Welt sichern? Bis 18 Uhr diskutieren Gäste wie Ex-Bundesaußenminister Joschka Fischer, Airbus-Manager René Obermann, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und NRW-Europaminister Nathanael Liminski dazu.

Estlands Außenminister Margus Tsahkna und die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Sviatlana Tsikhanouskaya beleuchten die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine aus osteuropäischer Sicht. Phoenix überträgt die Veranstaltung live.

Die Westfälische Friedenskonferenz, organisiert von der WWL, knüpft an den Westfälischen Frieden von 1648 an. Seit 2023 ergänzt sie den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens, der seit 1998 vergeben wird – zuletzt im Mai 2024 an Emmanuel Macron – und rückt Münster als Stadt des Friedens ins Rampenlicht.

Sicherheitsmaßnahmen in der Innenstadt

Für die Konferenz gelten strenge Sicherheitsvorkehrungen. Das Historische Rathaus, das Stadtweinhaus und Stadthaus 1 bleiben für die Öffentlichkeit geschlossen. Der Prinzipalmarkt ist bis Veranstaltungsende für Verkehr – inklusive Busse und Fahrräder – gesperrt, Geschäfte und Praxen sind jedoch zu Fuß erreichbar. Die Polizei kündigt zusätzliche kurzzeitige Straßensperrungen während der An- und Abreise der Gäste an.

Bildquellen

  • MS Friedenskonferenz 2025: Stadt Münster