
Am Freitagnachmittag stoppte der Zentrale Verkehrsdienst auf der A1 einen Sattelzug, der in zahlreichen Punkten gegen geltendes Recht verstieß. Anlass war der Hinweis eines Verkehrsteilnehmers auf eine gefährliche Ladungssicherung. Das Fahrzeug wurde daraufhin auf dem Gelände der Autobahnpolizei in Bramsche überprüft.
Bei der Kontrolle stellten die Beamten eine Vielzahl schwerwiegender Verstöße fest. Der 36-jährige Fahrer besaß weder eine gültige Fahrerlaubnis noch die erforderliche Berufskraftfahrerqualifikation. Sein vorgelegter internationaler Führerschein gilt als mutmaßliche Fälschung. Zudem ergab ein Drogenvortest einen positiven Befund auf THC, weshalb eine Blutprobe entnommen wurde.
Das Fahrzeug selbst wies erhebliche technische Mängel auf: Mehrere Bremsen waren defekt, Radmuttern fehlten, und tragende Rahmenteile waren stark korrodiert, was eine erhebliche Gefahr für den Straßenverkehr darstellte. Weder die Zugmaschine noch der Auflieger waren zum Kontrollzeitpunkt zugelassen. Die angebrachten, abgelaufenen Kurzzeitkennzeichen gehörten ursprünglich zu anderen Fahrzeugen.

Nach Angaben des Fahrers hatte er in Österreich zwei gebrauchte Lkw gekauft und beabsichtigte, Altreifen von Süddeutschland nach Wilhelmshaven zu transportieren, um sie von dort ins Ausland zu verschiffen. Weder Lade- noch Frachtpapiere lagen vor, weshalb der Verdacht eines unerlaubten Abfalltransports besteht. Zudem gibt es Hinweise auf gewerbsmäßigen Güterverkehr ohne Anmeldung, Genehmigung oder Mautentrichtung.

Die zuständigen Behörden, darunter das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM), das Gewerbeamt, der Zoll und die Abfallbehörden, wurden über die Verstöße informiert. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurden der Sattelzug sowie mehrere Dokumente und Kennzeichen beschlagnahmt. Der Fahrer wurde nach Abschluss der Maßnahmen vor Ort entlassen. Die Ermittlungen dauern an.