Die Papstwahl 2025: Extra Omnes

Bild: Image by Peter H / Pixabay

Einzug in die Sixtinische Kapelle

Am Mittwochnachmittag, dem 7. Mai 2025, zogen 133 wahlberechtigte Kardinäle in die Sixtinische Kapelle ein. Zwei der ursprünglich 135 Wähler konnten krankheitsbedingt nicht teilnehmen. Die feierliche Prozession begann um 16:30 Uhr in der Paulinischen Kapelle des Apostolischen Palastes, begleitet vom Hymnus Veni Creator Spiritus.

An der Spitze stand Kardinal Pietro Parolin, der ranghöchste wahlberechtigte Kardinalbischof, da Kardinaldekan Giovanni Battista Re und sein Stellvertreter Leonardo Sandri die Altersgrenze von 80 Jahren überschritten haben.

Nach einer einführenden Betrachtung durch Kardinal Raniero Cantalamessa legten die Kardinäle einzeln einen Eid auf Latein ab, indem sie die Hand auf das Evangelium legten. Sie verpflichteten sich zu absoluter Geheimhaltung, zur Einhaltung der Vorschriften und zur Abwehr externer Einflüsse.

Um 17:43 Uhr sprach Erzbischof Diego Ravelli, der päpstliche Zeremonienmeister, die Worte Extra omnes! („Alle hinaus!“).

Daraufhin verließen alle Nichtwähler, einschließlich Cantalamessa und Ravelli, die Kapelle.

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Schwarzer Rauch

Noch am Mittwochabend fand der erste Wahlgang statt. Um 21:00 Uhr stieg schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle, ein Zeichen dafür, dass kein Kardinal die erforderliche Zweidrittelmehrheit von 89 Stimmen erreicht hatte.

Am Donnerstagmorgen setzte sich die Wahl mit bis zu vier Wahlgängen pro Tag fort. Um kurz vor 12:00 Uhr stieg erneut schwarzer Rauch auf, was auf das Scheitern der zweiten und dritten Abstimmung hindeutete. Am Nachmittag um 16:30 Uhr zogen die Kardinäle erneut in die Sixtina, um die Wahl fortzusetzen.

Historisch benötigten Konklaven seit Mitte des 20. Jahrhunderts zwischen vier und elf Wahlgänge, um einen Papst zu wählen.

Öffentliches Interesse

Bereits am Mittwochnachmittag versammelten sich Tausende Gläubige und Touristen auf dem Petersplatz, um den Einzug der Kardinäle zu verfolgen. Am Abend beobachteten etwa 45.000 Menschen das Geschehen auf Großbildschirmen zwischen Petersplatz und Engelsburg, die Augen auf den Schornstein gerichtet.

Weltweit verfolgen Menschen die Papstwahl auch online, der Vatikan hat einen Livestream geschaltet, mit dem Blick auf den Schornstein.

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Zusammensetzung der Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle

Die 135 wahlberechtigten Kardinäle stammen aus 71 Ländern aller Kontinente:

53 aus Europa, 37 aus Amerika (16 Nordamerika, 4 Mittelamerika, 17 Südamerika), 23 aus Asien, 18 aus Afrika und 4 aus Ozeanien. Erstmals sind 15 Länder mit einheimischen Kardinälen vertreten, darunter Haiti, Kap Verde, die Zentralafrikanische Republik und Tonga. Der jüngste Wähler ist der 45-jährige Ukrainer Mikola Bychok, der älteste der Spanier Carlos Osoro Sierra, der kurz vor seinem 80. Geburtstag steht.

Von den Wählern wurden 108 von Papst Franziskus, 22 von vorherigen Papst Benedikt XVI. und 5 vom ehemaligen Papst Johannes Paul II. ernannt. 33 Kardinäle gehören 17 Ordensgemeinschaften an, darunter fünf Salesianer, vier Jesuiten und vier Minderbrüder ( Franziskaner des OFM).

Rechtliche Grundlagen

Nach Kanon 349 des „Codex Iuris Canonici“ bilden die Kardinäle ein Kollegium, das für die Papstwahl zuständig ist. Die Apostolische Konstitution „Universi Dominici Gregis“ legt fest, dass nur Kardinäle wählen dürfen, die zum Zeitpunkt des Papsttodes jünger als 80 Jahre sind.

Derzeit umfasst das Kardinalskollegium 252 Mitglieder, davon 135 wahlberechtigt.

Bildquellen

  • Kirche: Peter H / Pixabay