Papenburg trauert um Ehrenbürgermeister Heinrich Hövelmann: Ein Visionär mit Herz und Tatkraft

Ein Archivfoto der Stadt Papenburg aus dem Jahr 1988 – Im Rahmen einer Veranstaltung zur Städtefreundschaft zwischen Papenburg und Rochefort empfing Hövelmann die Vertreter aus Frankreich. Bildquelle: Archivfoto der Stadt Papenburg

Die Stadt Papenburg trauert um ihren ehemaligen Bürgermeister und Ehrenbürgermeister Heinrich Hövelmann, der im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Mit ihm verliert die Stadt eine prägende Persönlichkeit, die über Jahrzehnte die Entwicklung Papenburgs und des Landkreises Emsland maßgeblich gestaltet hat.

Der gelernte Maschinenschlosser und Lehrer engagierte sich früh in der Kommunalpolitik. Von 1973 bis 1997 war er 24 Jahre lang ehrenamtlicher Bürgermeister der Kanalstadt und insgesamt rund 30 Jahre Mitglied des Stadtrates. Nach dem Ende seiner Amtszeit verlieh ihm der Rat den Titel Ehrenbürgermeister sowie den Ehrenring der Stadt Papenburg.

Zudem war er über vier Jahrzehnte im Kreistag aktiv, davon 30 Jahre als Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion. Hövelmann setzte sich unermüdlich dafür ein, dass Menschen in Papenburg und im Emsland Arbeit und Perspektiven finden.

Der Mensch im Vordergrund

Unter seiner Mitwirkung entstanden das Papenburger Hus, die Von-Velen-Anlage und die Historisch-Ökologische Bildungsstätte. Für ihn standen stets die Menschen im Vordergrund, und mit kreativen Beschäftigungsinitiativen förderte er berufliche Perspektiven für viele.

Als Bürgermeister zeigte er Weitsicht und Durchsetzungskraft, sicherte den Erhalt der Papenburger Kanäle als prägendes Stadtbild, unterstützte den Infrastrukturausbau und engagierte sich für den Bau des Emssperrwerks, um den Standort der Meyer Werft langfristig zu sichern.

Als Mitbegründer und stellvertretender Vorsitzender der Bürgerinitiative „Pro Sperrwerk“ setzte er sich nachdrücklich für die wirtschaftliche Zukunft der Region ein. Auch die Initialzündung für den Demowald ging auf ihn und Norbert Rehbock zurück.

Sein politisches Wirken war geprägt von Tatkraft, Beharrlichkeit und sozialem Verantwortungsbewusstsein. Landrat Hermann Bröring würdigte ihn bei seiner Ernennung zum Ehrenvorsitzenden der Kreistagsfraktion mit den Worten, Hövelmann habe stets nach dem Leitsatz des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog – „Arbeit ist die beste Sozialpolitik.“ – gehandelt, ein Prinzip, das sich in vielen seiner Projekte widerspiegelte.

Motto „Global denken, lokal handeln“

Sein Engagement reichte weit über Papenburg hinaus: Ab 1994 initiierte er Hilfsprojekte in Uganda zur Verbesserung von Schul- und Gesundheitsstrukturen und gründete 2010 die Stiftung „Klima schützen, damit Kinder leben können“. Sein Motto „Global denken, lokal handeln“ verband er mit praktischer Politik, wirtschaftlicher Vernunft und sozialer Verantwortung.

Die Städtepartnerschaft mit Rochefort (Frankreich) lag ihm besonders am Herzen; 1988 enthüllte er gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister den „Anker der Freundschaft“ vor dem Papenburger Rathaus – ein Symbol deutsch-französischer Verbundenheit.

Für seine Verdienste wurde er 1986 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens und 1999 mit der Emsland-Medaille ausgezeichnet. Bürgermeisterin Vanessa Gattung würdigt den Verstorbenen: „Heinrich Hövelmann hat Papenburg über viele Jahre hinweg mitgestaltet und wichtige Impulse für die Entwicklung unserer Stadt gesetzt. Sein Einsatz für die Menschen in unserer Kommune und im gesamten Landkreis Emsland wird unvergessen bleiben.“

Mit Heinrich Hövelmann verliert Papenburg einen Visionär, der mit Herz, Beharrlichkeit und einem klaren Wertekompass das öffentliche Leben bereichert hat. Die Stadt wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Weggefährten und allen, die seine Führung und menschliche Wärme erlebt haben.

Bildquellen

  • Nachruf Heinrich Hövelmann – 1: Archivfoto der Stadt Papenburg