„Hohe Erwartungen an Wohnungsgesellschaft auch beim Klimaschutz“

Symbolbild

GRÜNE: Wichtig ist, dass und auch wie gebaut wird, nicht Zielzahlen auf Papier

Die GRÜNEN begrüßen die Forderung des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum, vor allem mehr Sozialwohnungen zu schaffen. „Das ist angesichts des dramatischen Rückgangs bei der Zahl der Sozialwohnungen berechtigt. Auch wir waren enttäuscht, als die Verwaltung nach dem Bürgerentscheid zur Wohnungsgesellschaft lediglich von 40 bis 80 neuen Wohnungen pro Jahr gesprochen hat. Wer zudem ankündigt, nur Minimalstandards beim Klimaschutz einzuhalten, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt“, befürchten der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Volker Bajus, und die wohnungspolitische Sprecherin, Anne Kura.

Wichtiger als Zahlen in Konzepten ist den GRÜNEN jedoch die reale Umsetzung. „Entscheidend ist doch nicht die Zielzahl auf dem Papier, sondern was die neue Wohnungsgesellschaft in den nächsten zehn Jahren tatsächlich baut und erwirbt. Das genau macht ja die Bewerbung der Stadtwerke, den Ratsauftrag für die neue Wohnungsgesellschaft zu bekommen, so spannend. Wir müssten nicht bei null anfangen. Wir werden deren Vorschlag daher genau prüfen“, so Kura.

Für die GRÜNEN ist es neben der Anzahl neuer Wohnungen genauso wichtig, dass diese auch gestalterische Qualität haben und dem Klimaschutz genügen. „Wir müssen konsequent klimagerecht bauen. „Wer meint, Klimaarchitektur könnten wir uns sparen, der riskiert die eigene Lebensqualität. Es gilt, sich auf weitere Extremwetterlagen vorzubereiten und zugleich den CO2-Ausstoß massiv zu senken“, erläutert Bajus. Und Kura ergänzt: „Das Image von Sozialwohnungen muss verbessert werden. Man kann günstig auch schöne und menschenfreundliche Mietwohnungen bauen. Das ist eine Frage des politischen Willens und des organisatorischen Könnens. In den Niederlanden gibt es gute Erfahrungen mit seriellen, also standardisierten Bauten. Da wird der gleiche Bau an unterschiedlichen Standorten umgesetzt“.

Die GRÜNEN sehen aber auch noch Potenzial im Bestand. Aus ihrer Sicht sollte die neue Gesellschaft auch Bestandswohnungen kaufen und zu bezahlbarem Wohnraum machen. „Es gibt immer mal Immobilienbesitzer, die gerne an die Stadt verkaufen würden. Wir sollten zudem auch denen ein Angebot machen, die vielleicht am Standort Osnabrück nicht mehr so viel Freude haben“, schlägt Bajus vor.

Die bisherige Beschränkung der Stadt, in Baugebieten den Anteil von Sozialwohnungen nicht zu hoch werden zu lassen, rechtfertigen die GRÜNEN. „Das ist sozialpolitisch sinnvoll. Wir wollen eine gute Mischung unterschiedlicher sozialer Gruppen und der Konzentration von Milieus in einzelnen Stadtteilen aktiv entgegenwirken“, stellt Kura klar.

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