
Bürgerbegehren „Freiraum und Baumbestand am Dominikanerkloster erhalten“ in Osnabrück gestartet
Zum Bündnis „Baumbestand am Dominikanerkloster
Stephanie Jörns, Annette Hanekamp und Madeleine Herand sind die verantwortlichen Mitglieder des neu formierten Bündnisses „Baumbestand am Dominikanerkloster“.
Die drei engagierten Osnabrücker Bürgerinnen reichten im Büro des Oberbürgermeisters Griesert ihren Antrag für ein Bürgerbegehren zu dem Thema „Freiraum und Baumbestand am Dominikanerkloster erhalten“ ein.
Ziel des Bündnisses ist, die zurzeit als Parkplatz genutzte Freifläche vor dem Dominikanerkloster in ihrem unbebauten Zustand zu erhalten und den sich auf ihr befindlichen Baumbestand zu schützen. Sie möchten einen Bürgerentscheid herbeiführen, um so die Osnabrücker Bürger selbst über die Zukunft der Fläche abstimmen zu lassen.
Folgende Gründe führt das Bündnis an, die den Erhalt der Bäume erstrebenswert machen:
1️⃣ Der Baumbestand auf der Freifläche ist charakteristisch für den Platz vor dem Dominikanerkloster. Er prägt seit vielen Jahren das Bild der historischen Altstadt. Die Fläche selbst ist möglicherweise von stadtkultureller Bedeutung.
2️⃣ Die Begrünung der Fläche wirkt sich positiv auf das Stadtklima aus: In den heißen Sommermonaten leiden viele Menschen unter gesundheitlichen Problemen. Die Bäume sind wertvoller Schattenspender und kühlen den Boden und die umliegenden Gebäude. Hierdurch wird die Gefahr weiterer Hitzestaus eingedämmt. Die Bäume verfügen über eine hohe CO2-Aufnahmekapazität und reduzieren die Schadstoffbelastung in der Luft. Der Erhalt der Fläche in ihrem unbebauten Zustand gewährleistet eine gute Frischluftzufuhr in den Nebenstraßen. Niederschlagswasser kann über die unversiegelten Bereiche auf der Fläche auf natürliche Weise versickern.
3️⃣ Die Begrünung der Fläche ist Lebensraum und Rückzugsmöglichkeit für Vögel, Kleinsäuger und Insekten. Sie fördert damit den Erhalt der Artenvielfalt und Biodiversität.
4️⃣ Eine Bebauung der Fläche würde die Wohnqualität der Anwohnerinnen und Anwohner vermindern und die Wirtschaftsfähigkeit der Geschäfte in den angrenzenden Straßen beeinträchtigen, da ihr Standort für Besucherinnen und Besucher nicht mehr so attraktiv wäre.
5️⃣ Durch Freibleiben der Fläche wird die Möglichkeit bewahrt, diese auch zu einem späteren Zeitpunkt noch verschiedenen, stadtplanerisch sinnvollen und klimagerechten Nutzungsarten zuzuführen.
6️⃣ Die Stadt Osnabrück wurde unlängst mit dem Nachhaltigkeitspreis 2020 ausgezeichnet und entwickelt ein Konzept „Urbaner Freiraum im (Klima)Wandel“. Maßnahmen, wie eine vollständige Versiegelung der Fläche und Entfernung des Baumbestands, würden dieser klimafreundlichen Ausrichtung widersprechen und die Glaubwürdigkeit der Stadt und ihrer Vertretungsorgane in Frage stellen.
Quelle: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=100769764692455&id=100727334696698
Das „Bündnis für den Baumbestand“ sammelt Unterschriften und freut sich auf zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer für ihr Anliegen.
Weitere Initiative: Die BOB Onlinepetition
Auch der Bund der Osnabrücker Bürger, kurz BOB, engagiert sich für den Erhalt des Baumbestandes am Dominikanerkloster, wir berichteten bereits hier ausführlich.
Es geht BOB dabei um zweierlei, um den Klima- und Naturschutz, zum anderen um die horrenden Kosten, die laut Vorlage im Vorfeld entstehen. Sie lehnen den Bau des Stadthaus 3 vor dem Dominikaner, nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch aus ökologischen Gründen ab, denn allein die Vorplanung wird ca. 450.000€ verschlingen.
BOB weist bei facebook darauf hin, dass eine Unterstützung ihrer Onlinepetition nicht die Unterschrift auf der Liste für das Bürgerbegehren der drei Damen ersetzt.
Die BOB Petition (von Dr. Stephen Grüner initiiert) gegen die Bebauung finden Sie hier: https://www.change.org/p/bürgermeister-der-stadt-osnabrück-…
Zu BOB

Der Bund der Osnabrücker Bürger ist dafür bekannt, dass sie die Vertreter des freien Neumarkts sind. BOB hat aber auch „den Igel in der Tasche“, so sagt man in Hessen, wenn jemand sehr darauf bedacht ist, dass nicht zu viel Geld ausgegeben wird. Oder wie der Bund selbst schreibt:
BOB ist auch angetreten, um jeden Steuergroschen dreimal umzudrehen.
Wir sprachen mit BOB. Um die Hintergründe und mehr über die Ausrichtung von BOB zu erfahren, habe wir ein ausführliches Gespräch mit Ratsmitglied Thorsten Wassermann geführt. Wassermann ist, neben Dr. Ralph Lübbe, Mitglied im Rat der Stadt Osnabrück (BOB-Fraktion) vertreten.
Wir haben das Gespräch gesucht, weil wir faktenbasiert berichten wollen.
So haben wir erfahren, dass BOB nicht geschlossen im Rat abstimmen muss, sondern jeder nach seinem Gewissen und Diskussionen – in der Sache – teilweise auch leidenschaftlich geführt werden.
Thorsten Wassermann ist in die Politik gegangen, weil er ein „Vertreter des kleinen Mannes“ sein möchte. In der Tat überzeugte er in seinen Reden mit pragmatischen Ideen und läßt viel Wissen und Erfahrung aus seinem Beruf als Handwerkermeister einfließen.
„Mir liegt Soziales und menschliches Miteinander am Herzen. Inklusion und Verkehr sind weitere Schwerpunkte. Osnabrück ist unsere Heimatstadt, für Sie sind wir als BOB angetreten und für Sie wollen wir Lösungen im Sinne des Bürgers finden.“
Thorsten Wassermann
Politik mit Vernunft. So steht für BOB der Naturschutz und in diesem Fall der Erhalt der Bäume am Dominikanerkloster nicht im Widerspruch zu ihrer Verkehrspolitik.
Von den anderen Fraktionen im Osnabrücker Rat erhielten wir keine Stellungnahme zu der Verwaltungsvorlage und dem Bauvorhaben am Dominikanerkloster.
Die Ratsvorlage wir am heutigen Dienstag, dem 22. Oktober, ab 17 Uhr im Rathaus im Ratssitzungssaal im Rahmen der Sitzung des „Betriebsausschusses Immobilien- und Gebäudemanagement“ öffentlich beraten.
Bildquellen
- Rathaus Osnabrück: Bianka Specker
- BOB 2: Bund Osnabrücker Bürger