Safer Internet Day: Betrug statt Liebe

Aus Flirt wird Frust: Eine Werdohler Seniorin ist auf einen Romance-Scammer hereingefallen. 

Am Dienstag, 11. Februar, ist Safer Internet Day. Die Polizei greift aus diesem Anlass aktuelle Fälle auf, um auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die im world wide web lauern.

Ein Beispiel: Moderne Heiratsschwindler

Der Ablauf ist typisch: Auf Dating-Plattformen oder in sozialen Netzwerken, manchmal auch über Zeitungsanzeigen, suchen Betrüger der „Nigeria-Connection“ nach ihren Opfern. Weiße Kittel oder Uniformen sind besonders beliebt, um Fotos für Fake-Profile zu erstellen. Weibliche Romance-Scammer kommen auch gerne als Schauspielerinnen daher und kleiden sich eher knapp. Durch die rosarote Brille betrachtet scheint die Liebe so nah. Die Betrüger spielen geschickt und skrupellos mit den Gefühlen anderer Menschen. 

Schnell gibt es schwülstige Liebesschwüre und die Rede kommt aufs Heiraten. Doch bevor das passiert, geraten die angehimmelten Fernpartner angeblich in Not. Oder das Kind aus der ersten Ehe braucht eine teure Operation. Oder ihr Geld wird gestohlen. Dann beginnen sie, ihre emotional aufgeladenen Opfer auszunehmen. 

Genauso war es auch im Fall der Werdohlerin:

Im Oktober 2018 hatte sie den angeblichen Amerikaner kennengelernt, der angeblich derzeit in Syrien stationiert ist. Um ihm einen Flug nach Deutschland zu ermöglichen, überwies die Werdohlerin das erste Geld. Dass das Konto in Nigeria geführt wurde, machte sie nicht misstrauisch. Auch, dass er sich ihr nur unter einem Pseudonym vorstellte, änderte nichts an dem gewachsenen Vertrauen. Erst in den letzten Tagen erwachten Zweifel. Deshalb erstattete sie am Donnerstag, nach 15 Monaten des regen Brief- und Geldverkehrs, Anzeige wegen Betrugs. 

Tipps für den Online-Flirt:

  • Suchmaschinen können manchen Betrüger entlarven. Die machen sich oft nicht einmal die Mühe, Fotos oder Namen zu wechseln.
  • Der Romance-Scammer lässt sich im echten Leben nicht blicken. Er erfindet immer neue Ausreden.
  • Er drückt auf die Tränendrüse und erbettelt immer wieder Geld.
  • Telefonate sind kein Beweis für die Identität oder Aufenthaltsort.
  • Keine Daten preisgeben! Keine Kontoverbindungen nennen. Keine Ausweiskopien verschicken!
  • Keine gemeinsamen Konten einrichten. Keine Briefe oder Päckchen im Auftrag an Dritte verschicken. Keine Schecks im Auftrag einlösen.
  • Finger weg von Chatnamen mit Sonderzeichen. Es könnten Nachrichten mit Schadsoftware übermittelt werden.
  • Besser für solche Kontaktanbahnungen eine andere E-Mail-Adresse verwenden. So lassen sich allzu aufdringliche Betrüger „abschalten“.
  • Chatverläufe abspeichern für eventuelle spätere Verfahren.
  • Im Betrugsfall: Anzeige erstatten! Bank/Zahlungsdienstleister informieren. 

Link-Tipps: 

https://polizei.nrw/cybercrime

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming/

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