Kinderschutz: Es geht um Taten und nicht um den Rücktritt von Justizministerin Lambrecht

Eine Pressemiteilung der Deutschen Kinderhilfe e.V. 

Berlin, 19. Juni 2020

Nach der gestrigen Sendung von Markus Lanz zeigten sich nicht wenige Menschen enttäuscht. 

Enttäuscht, weil Bundesjustizministerin Lambrecht noch immer versuchte, ihre Passivität und mangelnde Empathie für die Betroffenen und unsere Kinder ‎zu rechtfertigen. Enttäuscht, weil sie es nicht schaffte, zuzugeben, dass sie sich geirrt hatte. Enttäuscht, weil sie behauptete, dialogbereit gewesen zu sein, obwohl sie die Innenminister seit einem Jahr mit ihrer Forderung nach Erhöhung der Mindest- und Höchststrafandrohungen ignoriert hatte.

Sie verstieg sich zu der Behauptung, dialogbereit gewesen zu sein und nur den Ist-Zustand beschrieben zu haben.

Warum mussten sich dann auch noch die Jugendminister einstimmig gemeinsam mit Bundesfamilienministerin Giffey der Forderung anschließen, um ebenfalls wieder nur den „Ist-Zustand“ beschrieben zu bekommen?

„Glaubwürdigkeit sieht anders aus‎“, so das Fazit von Rainer Becker, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe – Die ständige Kindervertretung e. V. „Dennoch ist es klüger, dass diese Justizministerin trotz ihrer menschlichen Schwächen in der ihr verbleibenden Amtszeit die von uns geforderten und ihr öffentlich angekündigten Nachbesserungen so schnell wie möglich umsetzt.

Ein neuer Justizminister müsste sich erst neu einarbeiten, würde neu diskutieren wollen und wohl kaum vor Beginn der kommenden Bundestagswahl mit den gebotenen Reformen anfangen. Und dann würde nach der Regierungsbildung alles noch einmal beginnen. Das wäre nicht gut für unsere Kinder gewesen, denn es ging und geht um unsere Kinder und nicht um den Kopf von Frau Ministerin Lambrecht“, so Becker.

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