Niederlande: Satellitenüberwachung der Emissionen von Seeschiffen

Kann man vom Weltraum aus messen, ob ein einzelnes Schiff zu viele Schadstoffe ausstößt? Das niederländische Umwelt- und Verkehrsinspektorat (ILT- Inspectie Leefomgeving en Transport) möchte diese Frage beantworten. Die ersten Ergebnisse der Forschung, die das ILT zusammen mit dem Königlich Niederländischen Meteorologischen Institut (KNMI-Koninklijk Nederlands Meteorologisch Instituut) und den Universitäten Leiden und Wageningen durchgeführt hat, sind vielversprechend.

Es war möglich, die Emission von Stickoxiden eines einzelnen Schiffes zu visualisieren. Bei größeren und schnelleren Schiffen wird eine schwerere Abgasfahne gemessen. Es ist notwendig, diese Unterschiede feststellen zu können, um letztlich feststellen zu können, ob ein bestimmtes Schiff den internationalen Vorschriften entspricht.

Immer weniger Emissionen

Ab 2020 dürfen Seeschiffe viel weniger Schwefeldioxid ausstoßen, auch weit draußen auf dem Meer. Und ab 2021 gelten für neue Schiffe in der Nord- und Ostsee strenge Normen für Stickoxidemissionen. Das ILT überwacht diese internationalen Regeln für die Niederlande, verfügt aber nur über begrenzte Ressourcen, um ein Schiff beim Auslaufen aus dem Hafen im Auge zu behalten. Wenn Satellitenbilder hier eine Rolle spielen können, bedeutet dies einen großen Schritt in der globalen Überwachung und Durchsetzung. Dies wiederum gewährleistet eine bessere Einhaltung der Vorschriften zur Verbesserung der Luftqualität und zur Gewährleistung eines fairen Wettbewerbs in der Schifffahrt.

Einfluss der Wetterbedingungen

In dieser Studie wurden die Stickoxidemissionen der einzelnen Schiffe unter idealen Bedingungen sichtbar gemacht. Eine weitere große Herausforderung ist die tägliche und globale Messung der Emissionen aller Schiffe und die Feststellung, ob sie die vereinbarten Werte überschreiten. Witterungsbedingungen wie starker Wind und nahe beieinander fahrende Schiffe machen es nicht leicht. Darüber hinaus ist die Messung von Schwefeldioxidemissionen wesentlich schwieriger als die der in dieser Studie gemessenen Stickoxide. Die Folgestudie wird sich in der kommenden Zeit auf diese Herausforderungen konzentrieren.

Zusammenarbeit

Anfang 2020 startete das ILT ein Projekt, um mit Hilfe von Satellitenbildern Zehntausende von Seeschiffen auf der ganzen Welt zu überwachen, die weit draußen auf See außerhalb der Sicht von Aufsichtsbehörden fahren. Schiffe müssen sauberere, aber teurere Treibstoffe verwenden, und neue Schiffe müssen mit sehr sauberen Motoren geliefert werden. Dieses Projekt umfasst die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, darunter die Universitäten Leiden und Wageningen und das KNMI.

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