Felser fordert Überprüfung der Impfstrategie – mit Kommentar

Berlin, 18. Januar 2021. AfD-Fraktionsvize Peter Felser hat eine Überprüfung der Corona-Impfstrategie gefordert.

Felser erklärt:

„Angesichts der neuen Erkenntnisse aus Norwegen muss geprüft werden, ob der deutsche Weg der richtige ist.

Möglicherweise wäre es sinnvoller gewesen, mehr Impfdosen national zu erwerben, dadurch schneller viele Personen zu immunisieren und vor allem als Erstes die jungen mobilen Menschen zu impfen, um so die rasante Verbreitung des Corona-Virus zu stoppen.

Für ältere Menschen muss zudem – unabhängig von der Impfung – ein verbessertes Schutzkonzept entwickelt werden: Die hohe Zahl von Todesopfern in Pflegeeinrichtungen zeigt seit Wochen, dass es nichts nutzt, das gesamte Land herunterzufahren.

Stattdessen sollten wir alle geeigneten Schutzmaßnahmen auf die wirklichen Risikopersonen konzentrieren. Das rettet Menschenleben und unsere mittelständischen Betriebe.“


Kommentar der Herausgeberin

Warum sollten zuerst junge gesunde Menschen geimpft werden, die nicht zu den besonders gefährdeten Gruppen gehören? Verbreiten Sie das Corona-Virus rasant? Das dürfte doch schon länger nicht der Fall sein, denn ihr Leben wurde massiv eingeschränkt: Keine Partys, keine Disco, keine Konzerte und keine Treffen mit Freunden.

Angesichts der neuen Regeln in der Schule oder des Homeschoolings waren auch dort keine „rasanten“ Verbreitungen zu erkennen, die Schulen waren laut den Verantwortlichen bisher keine Infektionsherde.

Die meisten Toten sind derzeit in den Pflegeheimen und Altenheimen zu verzeichnen. Deswegen sollte man auch nun nicht alt gegen jung ausspielen, sondern sinnigerweise die Alten schützen, die aus gesundheitlichen Gründen eine Infektion schwerer treffen würde.

Es wäre mir auch neu, dass junge Menschen nun in die Altersheime strömen, um ihre Oma oder ihren Opa zu besuchen. Es ist doch schon längst so, dass sie sich gar nicht trauen, sie zu besuchen, aus Angst sie mit dem Coronavirus anzustecken. Wie viel besser wäre es dann, wenn sie wüßten, dass die Großeltern über einen Schutz verfügen?

Der Vorschlag der Osnabrücker Ärzte Dr. Steffen Grüner und Thomas Thiele erscheint da doch wesentlich sinniger. Denn wie sie in einer Mitteilung schrieben, wird „auch ein möglicher Impfstoff nur ein Mittel unter vielen zur Bekämpfung der Pandemie sein, daher kann nur ein umfassenderer Schutz von Menschen mit hohem Erkrankungsrisiko das nächste Ziel sein.“

Sie halten unter anderem folgende Maßnahmen für notwendig:

  1. Schnelleres Impfen von Alten, Vorerkrankten, von Menschen mit viel Kontakt zu dieser Bevölkerungsgruppe (z.B. pflegende Berufe, Reinigungs-und Küchenpersonal, Seelsorger und Ärzte).
  2. „Ohne Test, kein Kontakt“: Besucher in Seniorenheimen, Pflegeheimen und Krankenhäusern sollten in einem „Schleusen“-Modell nur nach negativem Antigen-Schnelltest Zutritt erhalten.
  3. Bei Kontakt mit vulnerablen Menschen müssen FFP2-Masken getragen werden.
  4. Weg vom sogenannten Inzidenzwert, sondern den Focus auf die Lage in den Krankenhäusern und die Sterberate setzen.
  5. Versäumnisse der Politik aufarbeiten: Präventionskonzepte für vulnerable Bevölkerungsgruppen zu entwickeln. Als Vorbild hätten die Konzepte der Arztpraxen dienen können.
  6. Ausgewiesene Hygienekonzepte, die auch zertifiziert nach einem Standard sein müssen, sollten dazu führen, dass das öffentliche Leben in der Gastronomie, Schulen usw. wieder möglich wird. Gesellschaftlich und infektionsepidemiologisch halten wir es für besser, wenn Menschen sich in öffentlichen Räumen mit Hygienekonzepten unter optimalen Bedingungen treffen, als dass sich die sozialen Begegnungen in vergleichsweise weniger sichere private Innenräume verlagern.
  7. Monatliche Evaluation, um nach zu steuern mit zeitlicher Begrenzung von Massnahmen.
  8. Wissenschaftliche Aufarbeitung der Pandemie und der Lockdownmaßnahmen.

Zum vollständigen Beitrag der beiden Mediziner:

Ärzte und Pfleger sorgen sich über die Entwicklung in der Coronaepidemie

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