Nach Partys – Stadt Münster und Polizei beschließen Maßnahmenpaket für den Aasee

Das Grillen eingeschränkt oder, wo nötig, untersagt.

Neue Allgemeinverfügung wird umgesetzt – Park- und Glasverbote kommen, Kontrollen werden ausgeweitet

Münster (SMS) Nach verbalen und tätlichen Angriffen auf Ordnungskräfte – dazu ausgelassen gefeierte Partys im beliebten Naherholungsgebiet – setzt die Stadt Münster nun eine neue Allgemeinverfügung am Aasee um.

Unter anderem gilt ein Glasverbot zwischen Torminbrücke und Weseler Straße. Die Neuregelung soll zunächst Freitagsabends und Samstagsabends jeweils bis in den folgenden Morgen gelten. Weitere Maßnahmen folgen.

„Dass die Menschen nach einer langen Zeit des Verzichts nun das hervorragende Wetter zum Feiern nutzen wollen, ist nachvollziehbar. Die Freiheit der einen darf aber nicht zu Lasten der anderen, hier insbesondere Anwohner und Erholungssuchende, gehen“, sagt Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer mit Verweis auf zahlreiche Beschwerden. „Und über aggressives Verhalten brauchen wir gar nicht zu diskutieren.“

Gegenmaßnahmen der Stadt

In den vergangenen Wochen stand die Einhaltung der Coronaschutzregeln im Aasee-Bereich im Vordergrund. Mit den Lockerungen der Coronaregeln und aufgrund des guten Wetters kam es hier zu großen Menschenansammlungen, dabei wurden Ordnungskräfte und auch Reinigungskräfte der AWM verbal und körperlich attackiert. Zudem kam es zu Auseinandersetzungen unter den Feiernden und jeder Menge Müll.

Nach einer intensiven Aufbereitung der Geschehnisse und Prüfung geeigneter Maßnahmen werden Stadt und Polizei in diesem Bereich unter anderem folgende Gegenmaßnahmen umsetzen:

Glasverbot: Die Abfallwirtschaftsbetriebe hatten nach Partynächten nicht nur tonnenweise Müll entsorgt, sondern auch zahllose Glasscherben in der Fläche aufsammeln müssen. Das Glasverbot soll die weitere Gefährdung von Erholungssuchenden verhindern.

Laute Musik und störendes Grillen: Zum Schutz der Parkanlagen und der Anwohnerschaft, aber auch zur Vermeidung weiterer erheblicher Müllmengen, wird das Grillen eingeschränkt oder, wo nötig, untersagt. Auch übermäßig laute Musik wird fortan nicht mehr geduldet, die Nachtruhe umgesetzt.  

Zutritt: Teile der Fußwegeverbindungen am Aasee und zu den Aaseekugeln werden abgesperrt.

Kontrollen: Ordnungskräfte von Stadt und Polizei werden rund um den Aasee verstärkt kontrollieren.

Da sich im Aasee-nahen Umfeld auch die sogenannte „Poser-, Raser- und Tuningszene“ in störender Weise präsentiert, haben Stadt und Polizei weitere Maßnahmen beschlossen. So werden Parkverbotsschilder aufgestellt und Zuwiderhandlungen konsequent geahndet. Außerdem wird mit einer Fahrbahnschikane und einer Schranke in der Annette-Allee der motorisierte Verkehr ausgebremst – nicht zuletzt, um störendes Verhalten der NRW-weit präsenten Szene zu unterbinden.

Ein entsprechendes Einsatzkonzept ist nun zwischen den Behörden abgestimmt worden.

Schützenswertes Naherholungsgebiet

Die zuletzt übermäßig für andere Zwecke genutzten Flächen am Aasee sind für diese Menschenmengen nicht konzipiert. Es handelt sich hier um ein attraktives Naherholungsgebiet im Herzen der Stadt – und soll mit Rücksicht behandelt werden. Wolfgang Heuer dazu: „Wir sind aufgrund der aktuellen Entwicklung gezwungen, die Spielregeln für ein gutes Miteinander aller Beteiligten neu zu bestimmen. Junge Menschen sollen sich hier weiterhin treffen können, aber Anlieger haben auch ein Recht auf Nachtruhe. Das weitere Miteinander entscheidet über die Maßnahmen und deren Dauer.“


*die Redaktion verwendet zur besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum.

Bildquellen