Niederländische Marinesoldaten holen den Weltrekord im Geschwindigkeitsmarsch in Den Helder

Sie trainierten ein Jahr lang sechs bis acht Mal pro Woche, um den Marathon in militärischer Kampfuniform laufen zu können.

21 niederländische Marinesoldaten trainierten anderthalb Jahre lang mit einem Ziel vor Augen: am 24. Oktober 2020 den Weltrekord im Geschwindigkeitsmarsch (niederländisch „Wereld Record Speedmarskurz WRS) zu brechen. Nun haben sie ihr Ziel erreicht: in der Zeit von 3:58″55 überquerten die Männer die Ziellinie.

Die Teilnehmer des Marinekorps, einer Einheit der Königlich Niederländischen Marine, trainierten ein Jahr lang sechs bis acht Mal pro Woche, um den Marathon in militärischer Kampfuniform laufen zu können. Und diese „Kampfausrüstung“ ist die Herausforderung, denn sie umfasst einen 18,1 Kilo schweren Rucksack und schweren Stiefeln. Der bisherige Weltrekord „Speedmars“, kurz WRS, hielten seit 2016 die britischen Royal Marines und er betrug 4 Stunden 16 Minuten und 48 Sekunden.

Höheres Ziel

Die herausfordernde Mission ist eine Initiative von Marine-Leutnant Gerwin van Triest, der beim Marine-Ausbildungskommando in Doorn als Leiter des Bereichs Wissen, Innovation und Qualität (KIK) arbeitet. Ein Laufbuch brachte ihn auf die Idee, den Weltrekord zu schlagen. Und das nicht mit 5 Jahren Ausbildung wie die Briten, sondern innerhalb eines Jahres.

Das Team Marinesoldaten, die bereit und in der Lage waren, die Herausforderung anzunehmen, bildete sich schnell und variierte im Alter von 22 bis 54 Jahren. Die unerwartete tödliche Krankheit des mittlerweile verstorbenen 34 jährigen Marine- und WRS-Läufers Cas van Bakel gab der Herausforderung ein höheres Ziel: so viel Geld wie möglich für die Stiftung „Doe wel, en zie niet om!“ zu sammeln.

„Never give up CAS, till we meet agiain“, Cas van Bakel war beim Laufen in Gedanken bei den Soldaten des Marinescorps.

Stärke, Verbindung und Engagement

Am 4. April 2020 wollte das WRS-Team den Rotterdam-Marathon laufen, um den bestehenden Rekord zu brechen. Leider war dies wegen des Coronavirus-Ausbruchs nicht möglich. Nach viel Verspätung und Unsicherheit ist diese Weltperformance nun auf einem speziell konzipierten Kurs auf dem Marinestützpunkt Den Helder geglückt.

Der Oberleutnant der Marineinfanterie Gerwin van Triest rief überglücklich nach dem passieren der Ziellinie: „JAAAA, wir haben es gerade geschafft. Ich bin so stolz auf unsere Männer.“ Ein anderer Marinesoldat, der die Ziellinie überquerte, sagte völlig gelassen: „fit für weitere Einsätze“.

Sie haben es geschafft- Herzlichen Glückwunsch zum Weltrekord!

Bildquellen

  • WRS1: Ministerie of Defensie
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