Junge Union fordert: Stadtwerke müssen Mindestabstände in Bussen gewährleisten

Osnabrück. „Die Stadtwerke haben mit Ihrer Mitteilung zum Thema Abstand in Schulbussen gezeigt, dass sie Problem der überfüllten Busse inmitten der Corona Pandemie erkannt haben. Dies ist ein erster richtiger und wichtiger Schritt. Es ist für niemanden verständlich weshalb in der Schule Abstände eingehalten werden müssen, um direkt danach in einem überfüllten Bus den Heimweg anzutreten“, so Benjamin Fritz, Vorsitzender der Schüler Union Osnabrück.

Es sei gut, dass die Stadtwerke endlich auf das Problem aufmerksam geworden sind. Dennoch sind die Vorschläge aus Sicht der Schüler Union realitätsfremd. „Die Lösung kann es nicht sein, Kinder und Jugendliche aufzufordern einen früheren oder späteren Bus zu nehmen. Das ist keine Lösung, sondern eine Abwälzung des Problems auf die Schüler. Die Stadtwerke scheuen sich davor die Verantwortung zu übernehmen.“

Besonders prekär sei die Situation für Schüler aus dem Landkreis. Für diese bedeutet der Vorschlag, eine ganze Stunde früher aufzustehen, den Bus zu nehmen und dann eine Stunde in der kalten Schule auf den Beginn des Unterrichtes zu warten, so Fritz. Ebenso würde es mit Kopfschütteln abgelehnt, Schüler ab einer gewissen Personenanzahl nicht mehr einsteigen zu lassen und auf einen späteren Bus zu vertrösten.

Ein spätes Erscheinen zum Unterricht werde von Lehrern nichtsdestotrotz negativ vermerkt und gleichzeitig wichtiger Lernstoff verpasst. Fritz betont, er sehe einen Schritt in die richtige Richtung, wies aber trotzdem mit Nachdruck auf den akuten Handlungsbedarf hin. „Die Stadtwerke müssen Ihrer Verantwortung nachkommen und einen vernünftigen alternativen Lösungsvorschlag unterbreiten.“

Besonders im Hinblick auf die steigenden Zahlen, insbesondere auch in Schulen, sowie den Wunsch von Seiten der Schüler, Lehrer, Eltern und der Politik diese geöffnet zu lassen, muss die Stadtwerke handeln. „Es würde schon genügen, zu Schulbeginn und Schulende auf stark nachgefragten Strecken Einsatzbusse zu nutzen, um die Menge zu verteilen. Damit können die Stadtwerke nachhaltig zur Pandemiebekämpfung beitragen.“

Schüler Union fordert dauerhaften Wechsel ins Szenario B

Ein besonderes Anliegen der Schüler Union ist die Forderung nach dem Szenario B, in das die Schulen bisher spontan wechseln, wenn das Gesundheitsamt dies für erforderlich hält. Problematisch sei dies hier vor allem für die Oberstufenschüler, da mittlerweile zwei Klausurenpläne verfasst wurden. Fritz erläutert: „Das läuft dann ganz nach dem Motto: Du schreibst am Freitag deine sechsstündige Klausur, aber vielleicht auch am Samstag, das erfährst du dann Donnerstag am Abend.“

Dies unterscheide sich allerdings je nach Schule. Manche Schüler müssten sich nicht nur auf unterschiedliche Tage, sondern auf ganz unterschiedliche Klausuren vorbereiten und so die doppelte Arbeit leisten. Die Corona-Pandemie sei auch so schon psychisch belastend, was ohnehin schon eine ungünstige Kombination mit einer Klausurenphase sei.

Das man diese nicht völlig aussetzen kann, erkennt auch Paul Bodensieck, Stellvertreter der Schüler Union, jedoch erweist darauf hin, dass man Schüler deutlich entlasten könnte, wenn die Schulen in das Szenario B wechselten. Dies bietet allen Beteiligten Planungssicherheit.“ Eine notwendige Entscheidung sei diese Woche auch im Bezug auf das Aussetzen des Sportunterrichts bis mindestens Ende November getroffen worden, so Fritz weiter.

Es stelle sich aber unter vielen Schülern und Lehrern die Frage, warum nicht schon früher gehandelt wurde, da das Infektionsgeschehen bereits Wochen früher genau diese Entscheidung gefordert hätte.

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